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15 Jahre Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn

15 Jahre Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn (1994 - 2009)

Die Kommunalwahl 1994 markiert einen wichtigen Punkt in der Stadtgeschichte von Bonn: es gab eine rot-grüne Mehrheit im Stadtrat.

Am 3. November 1994 wurde ich durch den Rat der Stadt Bonn zur Oberbürgermeisterin gewählt; im Mai 1995 wurde ich nach dem Ausscheiden des bisherigen Verwaltungschefs erste hauptamtliche Oberbürgermeisterin. Damit war ich die erste Frau und erste Sozialdemokratin in diesem Amt in der Geschichte der Stadt Bonn. Die erste Wiederwahl erfolgte 1999 (im zweiten Wahlgang), die zweite 2004 (bereits im ersten Wahlgang).

Ich wusste schon zu Beginn meiner Amtszeit, dass diese weniger durch Bilder von Staatsbesuchen geprägt sein würde, sondern dass ich am Erfolg des notwendigen Strukturwandels gemessen würde.

Dieser Strukturwandel ist in einem Maß und in einer Weise gelungen, die viele nicht erwartet hatten. Bonn ist eine wirtschaftlich starke, junge und zukunftsorientierte Stadt. Bonn ist auch eine soziale Stadt. Zu dieser Entwicklung haben viele beigetragen. 

Es gab eine außerordentlich gute Zusammenarbeit zwischen Bund, Land, Region und Stadt - einvernehmlich über Parteigrenzen hinweg. Und es gab eine konstruktive und motivierte städtische Verwaltung, die auch "ohne Blaupause" eine gute Arbeit geleistet hat.

Es gibt aus diesen Jahren wunderbare Erinnerungen, u.a. an

  • den Besuch von Präsident Nelson Mandela,
  • den Besuch des Präsidenten Bill Clinton zum Abschied der amerikanischen Community mit der  Übergabe der Amerikanischen Kirche als Abschiedsgeschenk,
  • die Verleihung des Curtius-Preises an meinen verehrten akademischen Lehrer Prof. Karl-Dietrich Bracher,
  • den Abschiedsfestakt des Deutschen Bundestags 1999,
  • die Entscheidungen, das Sekretariat der UN-Freiwilligenorganisation, das Klimasekretariat und das Wüstensekretariat nach Bonn zu verlegen,
  • das erste Internationale Beethovenfest, das - nach der Abschaffung vor 1994 - wieder mit städtischer Beteiligung stattfand und das aufbaute auf dem bewundernswerten Engagement der „Bürger für Beethoven“.
  • meine Wahl zur  Vorsitzenden des Welt- Bürgermeister-Rates zum Klimaschutz
  • die regelmässigen Kinder- und Bürgersprechstunden, die ich eingeführt habe
  • die zahlreichen Einweihungen von Kitas und Offenen Ganztagsschulen,
  • die monatlichen Übergaben von Einbürgerungs-Urkunden

und schliesslich

  • meine Verabschiedung in der Beethovenhalle mit einem unvergesslichen Auftritt von Stadtdechant Schumacher und Superintendent Wüster sowie des Chors der Gesamtschule Beuel mit „Freude schöner Götterfunke“.

Aber vor allem sind es die Begegnungen mit wunderbaren Menschen in den Stadt- und Ortsteilen, in Schulen, Kitas und Unternehmen, im Sport, in der Kultur und nicht zuletzt im Karneval, die die Erinnerung prägen.

Ich bin heute mehr denn je überzeugt, dass die Ansiedlung von bedeutenden  Sekretariaten der Vereinten Nationen und die damit einhergehende Verpflichtung von Bund, Land und Stadt ein internationales Konferenzzentrum zu schaffen, eine der wichtigsten Entscheidungen für den Ausbau Bonns zum Internationalen Zentrum war.

Die Verantwortung für diese Entwicklung habe ich getragen und wahrgenommen. Das gilt auch für den Bau des Konferenzzentrums durch einen privaten Investor.